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Hopfenlager Hesselberger

In Žatec (deutsch Saaz) konzentriert man sich seit dem Mittelalter auf den Anbau von Hopfen und das Brauen von Bier. In den 1920er-Jahren fusionieren die Brüder Hesselberger aus Nürnberg mit zwei weiteren Firmen und exportieren ihren Hopfen bald bis nach Amerika und Asien. 1927 bauen sie in der Biermetropole Žatec ein modernes Hopfenlager und die daneben liegende Villa.  

Die Fassade des Lagers ist schlicht, die großen Fenster fluten das Innere mit Tageslicht. Der Hopfen wird über einen zentralen Lastenaufzug über sechs Geschosse durch das Gebäude befördert. Um die Hopfendolden vor Schädlingen zu schützen, werden diese geschwefelt. Die dafür errichteten, riesigen Schornsteine prägen die Stadtsilhouette von Žatec bis heute.  

Ab 1937 wechseln die Eigentümer, das Gebäude behält aber vorerst seine Funktion, bis sich die Spur langsam verliert. Nach einigen Umbauten im Jahr 2000 steht das Lagergebäude leer. Mit dem Hopfenthema und den zahlreichen technischen Denkmälern hat sich Žatec für den UNESCO-Weltkulturerbe-Titel beworben. Das eröffnet neue Perspektiven: Der Zustand des Hopfenlagers ist gut, die Eigentümer:innen sind interessiert an Kooperationen und einen engagierten Verein, der sich um die Architektur vor Ort kümmert, gibt es mit „Á dál?“ („Und sonst?“) ebenfalls. 

 

Adresse:
Komenského alej čp. 1532, Žatec
Architekt:
Büro Schippert
Bauzeit:
1928
Hinweis:
Leerstand