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Baťa-Kaufhaus

Das bis heute bestehende Schuhunternehmen Baťa aus Zlín setzt schon früh auf industrielle Fertigung und ein ausgeprägtes Corporate Design. Die moderne Konzernführung spiegelt sich auch in der Architektur: Baťa setzt auf moderne und funktionalistische Fabriken, Werkssiedlungen und Kaufhäuser.

1936 eröffnet auch in Ústí nad Labem (deutsch Aussig an der Elbe) eine Baťa-Filiale mitten im Arbeiterviertel Střekov (deutsch Schreckenstein). Die Lage auf einer Eckparzelle direkt an einer Kreuzung ist typisch für Baťa, ebenso die riesigen Schaufenster und der Eingang in der abgerundeten Gebäudeecke. Aufgrund der Parallelen zu anderen Filialen wird vermutet, dass Vladimír Karfík für den Entwurf verantwortlich ist, was aber bisher nicht endgültig belegt werden konnte.

1939 wird die Filiale durch die Nazis beschlagnahmt, nach dem Krieg übernimmt der Staat das Gebäude. Nach einigen Umbauten verschwindet auch der markante Baťa-Schriftzug vom Dach. Das ehemalige Kaufhaus in Ústí ist aktuell im Besitz der sozialdemokratischen Partei ČSSD, doch die zukünftige Nutzung ist ungewiss. Mit einer sensiblen Rekonstruktion könnte hier ein Wahrzeichen tschechischen Unternehmertums wiedererwachen – möglicherweise mit einer ganz neuen Nutzungsidee.

 

Adresse:
Varšavská 5, Ústí nad Labem
Architekt:
unbekannt
Bauzeit:
1936
Hinweis:
Leerstand